OnVista Bank: zweite Preiserhöhung in diesem Jahr

Nachdem die OnVista Bank gerade erst die Ordergebühren verteuert hat, dreht die OnVista bank weiter an der Gebührenschraube.

Gerade hatten die Kunden der OnVista Bank eine Erhöhung der Ordergebühren um 0,50 € verdaut (wir berichteten), da kündigt die OnVista Bank die zweite Preiserhöhung in diesem Jahr an.
Diesmal betrifft es hauptsächlich die Bereiche Sparpläne und US-Handel.

Die OnVista Bank bietet ihren Kunden zwei Preismodelle an. Das Festpreis-Depot und das FreeBuy-Modell. Die jetzt kommunizierten Konditionsveränderungen haben unterschiedliche Auswirkungen auf die beiden Preismodelle.

Hier die Anpassungen im Detail für das Festpreis-Modell:

  • Sparpläne: Die OnVista Bank bietet ca. 165 Sparpläne an. Die wurden bisher komplett kostenfrei ausgeführt. Der maximale Anlagebetrag pro Ausführung liegt bei 1.000 €. Künftig soll jede Sparplanausführung pauschal, also unabhängig vom Volumen 1,00 € kosten. Gleichzeitig wird die maximale Sparplanrate auf 500 € reduziert. Von der Reduzierung sind laufende Sparpläne jedoch ausgenommen.
  • US-Handel: Mit der OnVista Bank kann an der NYSE, NASDAQ und Amex gehandelt werden. Im Festpreis-Modell kostet der Trade bisher pauschal 10,00 € (Ordergebühren) + 2,50 € (Handelsplatzgebühren). Künftig werden die Handelsplatzgebühren auf 5,00 € verdoppelt, damit verteuert sich der Handel um 2,50 € pro Trade. Da man bei der OnVista Bank kein Fremdwährungskonto führen kann, werden die in USD getätigten Geschäfte regelmäßig in Euro umgerechnet. Aus Kundensicht verschlechtert sich künftig die von der OnVista Bank erhobene Marge von bisher 0,0045 USD auf 0,0050 USD.
  • Telefongebühren: Neben den beiden oben beschriebenen Veränderungen verdoppelt die OnVista Bank zudem die Preise für telefonische Orders. So wird die telefonische Orderaufgabe künftig 20,00 € kosten (vorher: 10,00 €) und die telefonische Limitänderung bzw stornierung 10,00 € (vorher: 5,00 €).

FreeBuy-Modell:
Im FreeBuy-Modell steht den Kunden ein Kontingent an monatlichen Freikäufen zur Verfügung. Die Anzahl der Freikäufe ergibt sich entweder durch das durchschnittlich vorhandene Geld auf dem Verrechnungskonto (FreeBuy-Cash) oder durch die Anzahl der im letzten Monat durchgeführten Trades (FreeBuy-Trade). Je mehr Geld dort dauerhaft liegt (FreeBuy-Cash) bzw. je mehr Trades durchgeführt wurden (FreeBuy-Trade), umso mehr Freikäufe erhält der FreeBuy-Kunde im darauf folgenden Monat.

  • Anzahl FreeBuys: Die OnVista Bank verändert die Staffeln für die Erzielung von FreeBuys.
  • PaketSMLXLXXL
    Anzahl FreeBuys pro
    Monat
    123 (statt 4)4 (statt 6)5 (statt 10)
    Durchschnittliches
    Mindestguthaben im
    Vormonat
    2.000 €3.000 €5.000 €10.000 €25.000 €

    PaketSMLXLXXLXXXL
    Anzahl FreeBuys pro
    Monat
    1 (statt 2)2 (statt 7)10 (statt 15)20 (statt 25)30 (statt 35)70 (statt 80)
    Mindestanzahl
    Transaktionen
    im Vormonat
    10306090130250

  • Ordergebühren-Cap: Für Wertpapierkäufe ohne FreeBuys- bzw. Wertpapierverkäufe gilt 5,90 + 0,23 % vom Ordervolumen. Künftig wird der variable Anteil von 0,23 % auf 0,25 % angehoben. Außerdem werden die maximalen Kosten (Gebühren-Cap) von 39,00 € auf 49,00 € erhöht. Hinzukommt noch bei jedem Trade ein Handelsplatzentgeld von derzeit 2,00 €.
  • USA-Handel: der USA-Handel wird im FreeBuy-Modell ganz anders bepreist als im Festpreis-Modell. Im FreeBuy-Modell gilt eine Gebührenstaffel, die mit der Anzahl der pro Monat ausgeführten Trades an US-Börsen korreliert. Die Gebühren bleiben hier unverändert. Wie im Festpreis-Modell auch verschlechtert sich lediglich die Marge für Devisentransaktionen von 0,0045 USD auf 0,005 USD.
  • Telefongebühren: Die Telefongebühren werden analog zum Festpreis-Modell angepasst.
  • Sparpläne: Die Bedingungen für die Ausführung von Sparplänen werden analog zum Festpreis-Modell angepasst (1,00 € pro Ausführung / Sparrate max. 500 €).

Sämtliche der oben beschriebenen Änderungen des Preisverzeichnisses sollen am 01.06.2019 wirksam werden.

Fazit:

Die zweite faktische Preiserhöhung in diesem Jahr zeigt Wirkungstreffer. Insbesondere Kunden des FreeBuy-Preismodells sind nun durch Anhebung der Handelsplatzgebühren und des Konditionsmodells doppelt betroffen. Gleichzeitig erhalten sie weniger FreeBuys.

Aber auch die Kunden des Festpreis-Modells werden sich die Augen reiben, insbesondere wenn sie regelmäßig Sparpläne ausführen lassen. Die Herabsenkung der maximal möglichen Sparplanrate auf 500 € wirkt zudem wenig verständlich. Die in diesem Jahr betriebene Preispolitik dürfte die OnVista Bank einiges an Strahlkraft in der preislich sensiblen Discountbroker-Kundschaft kosten.

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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3 Kommentar zu “OnVista Bank: zweite Preiserhöhung in diesem Jahr”

  1. Achim
    6. April 2019 at 08:19 #

    Nun wird onvista frech !!! Meine Sparpläne habe ich gerade gekündigt und werde mich nun nach einem anderen Online-Broker umsehen. Hat jemand Empfehlungen?

  2. Matthias
    6. April 2019 at 20:28 #

    @Achim,
    jetzt steht nur noch je nach ETF Sparplan, Trade Republic, DKB oder Postbank zur Auswahl.

  3. Eugen Koch
    29. März 2022 at 16:30 #

    Kann man sich durch den neusten BGH Urteil eigentlich die 50 cent pro Trade zurück erstatten lassen. Die Erhöhung war ja damals somit nicht rechtens.

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