Aktien kaufen – so geht’s

Die Zinsen für Spareinlagen und Anleihen sind auf einem historischen Tiefpunkt. Wer heutzutage noch eine Rendite über der Inflation erzielen möchte, muss sich fast zwangsläufig mit Aktien auseinandersetzen. Wir erläutern nachfolgend die Grundlagen des Handel mit Aktien.

Wie kaufe ich Aktien ?

Aktien werden rund um die Uhr an diversen in- und ausländischen Handelsplätzen gehandelt. Um am Handel teilzunehmen, müssen Sie ein Wertpapierdepot besitzen. Dort werden die Wertpapiere zwar nicht physisch verwahrt, dies geschieht in sogenannten Lagerstellen, aber über das Wertpapierdepot bekommen Sie Zugang zu den in- und ausländischen Handelsplätzen.

Idealerweise eröffnen Sie ein Wertpapierdepot bei einem Onlinebroker. Dort sind die Ordergebühren fast ausnahmslos niedriger und der Service rund um den Handel ist wesentlich besser als bei Filialbanken. Allerdings werden Sie dort nicht beraten. Onlinebroker richten sich ausschließlich an Selbstentscheider.

Der richtige Zeitpunkt

Optimal wäre es, wenn der Kauf eines Wertpapieres innerhalb einer betrachteten Zeitspanne zum niedrigsten Kurs gelingt und der Verkauf des gleichen Wertpapiers zum Höchststand. In diesem Fall wäre der Gewinn aus dem Geschäft maximal. Doch den richtigen Zeitpunkt für eine Wertpapiertransaktion schafft in der Regel niemand exakt zu treffen, auch die allerbesten Börsenprofis nicht.

Daher sollte man nicht allzu viel Zeit damit verbringen, über den richtigen Zeitpunkt nachzudenken, sondern sich eher grundsätzlich über die Chancen und Risiken einer bestimmten Aktie oder Wertpapieres im klaren sein. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass der Zeitpunkt in der retrospektiven Betrachtung auch nur einen unterdurchschnittlichen Einfluss auf die langfristige Rendite hat.

Wo kaufe ich die Aktien?

Bei einem Onlinebroker, steht doch weiter oben, werden Sie jetzt antworten. Richtig, aber der Onlinebroker ist nur das Werkzeug, den Einsatzort müssen Sie bestimmen. Für jedes Wertpapier gibt es mehrere Handelsplätze, an denen gehandelt werden kann. Für deutsche Aktien sind dies die elektronischen Handelsplätze Xetra, Tradegate, Quotrix und gettex sowie die Parkettbörsen Düsseldorf, München, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, Bremen, Berlin sowie außerbörsliche Handelsplätze. Letztere sind hauptsächlich für den Handel mit Derivaten beliebt, es können aber auch Aktien außerbörslich gehandelt werden. Möglich ist dies über Lang & Schwarz, Baader Bank, Société Générale.

Die Vor- und Nachteile des außerbörslichen Handels haben wir in einem weiteren Artikel beschrieben (zum Artikel außerbörslicher Handel).

Was wird benötigt ?

Wenn Sie ein Depot bei einem Broker oder bei einer Filialbank besitzen, benötigen Sie zusätzlich auch noch das Kapital, um eine Wertpapiertransaktion durchführen zu können. Im Falle des Onlinebrokers müssen Sie also zunächst eine Überweisung von Ihrem Girokonto zugunsten des bei Ihrem Broker geführten Verrechnungskontos machen. Erst wenn das Geld dort valutarisch angekommen ist, können Sie die ersten Wertpapierorders erteilen.

Wenn nicht schon hier klar ist, wie die genaue Anlage-Strategie ausschaut, sollte spätestens jetzt eine Kaufstrategie überlegt werden. Hierzu empfiehlt es sich, einschlägige Börsenpublikationen (Börse Online, onvista, Der Aktionär) zu besuchen. Ein guter Tipp sind auch die monatlichen Publikationen der Derivate-Emittenten (z.B. X-Markets der Deutschen Bank).

Für den späteren Wertpapierauftrag wird der Name des Wertpapiers bzw. dessen WKN (Wertpapierkennnummer) oder ISIN benötigt. Außerdem sollte man sich ausgerechnet haben, wieviele Stücke man sich zum gegenwärtigen Kursniveau leisten kann.

Beispiel:
Kapital: 3.000 €
Kurswert Wertpapier: 87 €
Rechnung: 3.000 € geteilt durch 87 € = 34,48 Stücke

Da es außerhalb von Sparplänen nicht möglich ist, Bruchstücke einer Aktie zu erwerben, können in diesem Beispiel mit dem zur Verfügung stehenden Kapital 34 Stücke des Wertpapiers geordert werden. Beachten Sie bitte, dass zu dem Gegenwert der Order auch noch die Gebühren des Brokers für die Transaktion kommen. Es sollte also ein kleiner Puffer in Ihrer Kalkulation verbleiben.

Die Ordererteilung

Bei der Erteilung einer Wertpapierorder gibt es einige Parameter, die variiert werden können. Zum einen kann die Gültigkeit der Wertpapierorder definiert werden. Soll diese nur für den Tag der Orderaufgabe gelten oder auch darüber hinaus? Letzteres ist für den Fall interessant, dass eine Order nicht direkt ausgeführt werden konnte, z.B. weil Sie ein „Abstauberlimit“ gesetzt haben. Erteilen Sie die Order bspw. bis „Ultimo“, ist die Order bis zum Ende des laufenden Monats gültig.

Neben der Dauer der Gültigkeit kann die Wertpapierorder mit Orderzusätzen versehen werden. Die bekanntesten Orderarten sind „Limit“ und „Stop Limit“. Wird eine Order ohne diese Zusätze in den Markt gegeben, wird die Order bestens ausgeführt, also zum nächsten Kurs. Das nennt sich auch „Market“-Order.

Offene, also bisher nicht ausgeführte Orders, kann man im Orderbuch beobachten. Sobald eine Order ausgeführt wurde, erscheint diese nicht mehr im Orderbuch, sondern das Wertpapier wird als Bestand im eigenen Depot geführt. Der zur Verfügung stehende Betrag auf dem Verrechnungskonto hat sich entsprechend verringert.

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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