Flatex verzichtet auf Gebühren bei ausländischen Dividendenzahlungen

Nachdem die Reaktion auf die Einführung einer Depotgebühr unter den Kunden von Flatex hohe Wellen geschlagen hatte, kontert Flatex nun mit einer Gebührensenkung an anderer Stelle.

Flatex hatte seit Bekanntgabe der neuen Depotgebühr – die am 01.03.2020 mit 0,10 % p.a. eingeführt wird – sehr viel Kritik von enttäuschten Kunden einstecken müssen (wir berichteten). Und das aus gutem Grund, denn Flatex war seinerzeit mit seinem Flat-Preismodell als Preisbrecher in den Markt gestartet und hat sich über die Jahre auch diesen Ruf bewahrt. Die Einführung einer Depotgebühr war insofern ein echter Paradigmenwechsel. Die Depotgebühr tut vor allen Dingen den Kunden weh, die ein großes Depot unterhalten und den vielen ETF-Sparplan Anlegern, die ein langfristiges Vermögen aufbauen möchten.

Flatex wird attraktiv für Trader in ausländischen Titeln
Nun hat Flatex bekanntgegeben, auf die Gebühr bei der Gutschrift von ausländischen Dividenden zu verzichten. Bisher wurden hier 5,90 € fällig, wenn der Gegenwert der ausländischen Gutschrift mehr als 15€ betrug. Diese Gebühr war ebenfalls sehr umstritten und ist mindestens als kreativ zu bezeichnen, denn kein anderer Broker hat eine solche Gebühr in seinem Preis- und Leistungsverzeichnis – nur Flatex. Zum 01.03.2020 wird diese Gebühr wegfallen.

Ausserdem reduziert Flatex seine Ordergebühren an ausländischen Börsenplätzen von 15,90 € auf nur noch 5,90 €.

Der Handel an ausländischen Börsenplätzen führt in Deutschland ein Schattendasein. Über 90% aller Trades werden an inländischen Handelsplätzen umgesetzt. Bei den meisten ausländischen Titeln ist hierzulande an inländischen Habndelsplätzen genug Liquidität vorhanden. Nun aber, in Verbindung mit den Fremdwährungskonten, die Flatex im letzten Jahr eingeführt hat, steigt Flatex nun zum Marktführer im Auslandshandel auf. 5,90 € für einen Trade an einer europäischen oder US-Börse ist extrem günstig und wer ein Währungskonto dazu bucht, hat keine Verluste mehr durch Devisen-Umrechnungen zu befürchten. Allerdings wird die Kundengruppe, die hiervon richtig profitiert, nicht so groß sein.

Von dem Wegfall der Gebühren bei ausländischen Dividenden profitieren aber alle Anleger, die größere Summen in ausländischen Titeln halten. US-amerikanische Unternehmen schütten z.B. 4 x im Jahr ihre Dividende an ihre Anleger aus. Da kamen bei Flatex schon einige Gebühren zusammen. Das fällt nun weg und kann bei diesen Kunden vielleicht über die Depotgebühr hinwegtrösten.

Wie seht Ihr die Entwicklung bei Flatex? Profitiert ihr von den neuen Gebühren?

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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5 Kommentar zu “Flatex verzichtet auf Gebühren bei ausländischen Dividendenzahlungen”

  1. Mike_44141
    28. Februar 2023 at 15:32 #

    Hallo,

    meine Frage bezieht sich auf den Depotübertrag von einem andren deutschen Broker zu Flatex: Ich habe an verschiedenen Stellen im www gelesen, dass es bei Flatex verschiedentlich zu Problemen kommt, wenn es um das Einpflegen der korrekten Kaufkurse sowie um das richtige Übertragen von Verlustvorträgen geht.

    Ist das bei Flatex ein ’systematisches‘ Problem?

    Vielen Dank!

    MfG
    Mike

  2. Thomas
    28. Februar 2023 at 18:36 #

    Hallo Mike, eigentlich musst Du Dir hier keine Sorgen machen. Sowohl Anschaffungsdaten als auch Verlusttöpfe laufen bei allen deutschen Brokern vollautomatisch über das TaxBox-Verfahren von Clearstream. Also auch bei Flatex, nicht jeoch bei Degiro (weil Niederlande)!

  3. Mike_44141
    28. Februar 2023 at 21:23 #

    Hallo Thomas,

    vielen Dank für Deine UInfo.

    Ja, soviel die den gesetzlichen Vorgaben. Aber ich habe eben vielfach gelesen, dass Flatex, trotz Tax-Box-Verfahren etc., EK-Kurse nicht richtig einpflegt, Depotüberträge an andere Institute verschleppt und der Helpdesk hinsichtlich Erreichbarkeit, fachl. Expertise sowie Commitment bzu Dingen, die telef. vereinbart worden sind, eine ziemliche Katastrophe sein sein. Exemplarisxch sei der nachfolgende Link zu genannt: https://www.finanztip.de/erfahrungen/flatex/

    Aber Dir ist diesbezüglich nichts zu Ohren gekommen, Okay…

    VG, Mike

  4. Frank
    21. April 2023 at 08:21 #

    Hallo Thomas,

    vielen Dank für die ausführlichen Informationen.

    Kann man deiner Einschätzung nach als Smartbroker Kunde auch bei der DAB bleiben (zu ähnlichen Konditionen wie man bei Smartbroker hat) und nicht zur Baader Bank mitumziehen? (Mit ZERO bin ich bereits bei der Baader Bank.)

    Beste Grüße, Frank

  5. Thomas
    24. April 2023 at 13:11 #

    @Frank

    Das weiß ich leider nicht. Du kannst aber 2x bei der Baader Bank sein (mit Smartbroker und mit finanzen.net zero). Lediglich Deinen Freistellungsauftrag kannst Du dann nur 1x einrichten

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