Smartbroker setzt Wertpapierkredit aus

Nun hat die Kommunikationsabteilung des Smartbrokers offiziell bestätigt, dass derzeit keine neuen Anträge auf Wertpapierkredite bewilligt werden können. Der Grund dafür liege bei der Partnerbank DAB BNP Paribas, die entschieden hat, derzeit keine weiteren Wertpapierkredite anzunehmen. Bereits genehmigte Kreditlinien sind davon jedoch nicht betroffen.

Das ist für viele Neu-Kunden des Smartbrokers sehr ärgerlich, die Smartbroker explizit wegen den sehr günstigen Wertpapierkredit-Konditionen ausgewählt haben. Denn der Broker hatte in der Vergangenheit durchaus aggressiv im Markt mit dem Produkt Lombardkredit geworben und macht dies bis heute noch immer über die Webseite.

Dieser Tage hatte der Smartbroker eine Pressemitteilung veröffentlicht und dort bekanntgegeben, dass der 2019 gestartete Broker mittlerweile 200.000 Kunden zählt. Das ist tatsächlich eine sehr respektable Leistung, doch die anfängliche Euphorie der Kundschaft über das Leistungsangebot des Smartbrokers ist merklich zurückgegangen.

Das liegt zum einen an dem nicht zeitgemäßen Webtrading des Smartbrokers und dem gebrochenen Versprechen, dieses in 2021 zu überarbeiten. Auch die angekündigte Trading-App steht immer noch nicht zur Verfügung.

Probleme scheinen bei der DAB BNP Paribas zu liegen

Am Smartbroker scheint es dabei nicht zu liegen. Dieser konnte zum Marktstart auf das breite Angebot des Abwicklungspartners DAB BNP Paribas zurückgreifen, der vorher ausschließlich im B2B-Geschäft aktiv war. Das rasante Wachstum und die damit verbundenen Kundenwünsche scheinen die DAB Bank aber zu überfordern. Nicht umsonst hatte der Smartbroker im letzten Jahr eine erweiterte Lizenz bei der Bafin beantragt, was darauf schließen lässt, dass der Smartbroker an einer strategischen Veränderung im Bereich der Kontoführung und Abwicklung arbeitet.

Die Frage ist, ob dieses große Produktangebot, das neben der Anbindung sämtlicher börslicher Handelsplätze in Deutschland, diverse außerbörsliche Handelspartner, ausländische Handelsplätze, Fremdwährungskonten, Wertpapierkredit, Anleihehandel und einiges mehr beinhaltet, auch nach einer eventuellen Trennung von der DAB Bank so aufrecht gehalten werden kann. Zum Vergleich die zeitgleich gestarteten anderen Neo-Broker Trade Republic, Scalable Broker und justTRADE haben ein wesentlich kleineres Produktangebot – und das aus gutem Grund. Denn die Komplexität des derzeitigen Smartbrokers-Angebotes ist für ein Startup eigentlich nicht zu bewältigen.

Wo sonst gibt es gute Wertpapierkredit-Konditionen ?

Im Bereich des Lombardkredites gibt es zum Glück gute Alternativen im deutschen Markt. Folgende Broker bieten das Produkt mit diesen Konditionen an:

  • Degiro: 3,00% p.a. nominal / effektiv nicht bekannt
  • Maxblue: 3,50% p.a. nominal / 3,56% p.a. effektiv
  • Comdirect: 3,90% p.a nominal / 3,98% effektiv
  • onvista bank: 4,25% p.a nominal / 4,34% effektiv
  • S Broker: 4,60% p.a. nominal / 4,68% effektiv
  • Flatex: 4,90% p.a. nominal / effektiv nicht bekannt
  • Consorsbank: 5,40% p.a. nominal / 5,51% p.a. effektiv

Weitere Informationen rund um das Thema Wertpapierkredit gibt es bei brokerexperte.de

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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