Smartbroker 2.0: Was ändert sich für Smartbroker-Kunden in 2023?

Smartbroker schließt strategische Kooperation mit der Baader Bank, die Transaktionsabwicklung und Depotführung von der DAB Bank übernimmt.

Der Berliner Smartbroker ist 2019 an den Start gegangen und seitdem auf einer Erfolgswelle geritten. Über 250.000 Kunden konnte der Broker bisher gewinnen. Zu viel für den aktuellen Abwicklungspartner DAB Bank, dessen Systeme zwar stabil, aber veraltet sein sollen. Für Smartbroker-Kunden war das u.a. durch das Nichtvorhandensein einer Trading-App und einem nicht zeitgemäßen Handelsfrontend spürbar.

Vor diesem Hintergrund hatte die Smartbroker Holding AG bereits vor geraumer Zeit angekündigt, künftig einen eigenen Weg einzuschlagen (wir berichteten). Es wurde die dafür notwendige Bafin-Lizenz beantragt und entsprechendes Personal eingestellt.

Stategische Neuausrichtung 2023

Nun hat das Smartbroker-Management eine strategische Kehrtwende beschlossen und verkündet, eine Kooperation mit der Baader Bank einzugehen. Die in der Nähe von München beheimatete Baader Bank ist ein großer Spieler im deutschen B2B-Brokerage und erbringt bereits Wertpapierdienstleistungen für Scalable Broker, finanzen.net zero und Sino. Bei Smartbroker wird sie den bisherigen Partner DAB Bank ersetzen, mit dem Unterschied, dass der Smartbroker deutlich mehr Eigenleistung erbringen wird. So wird Smartbroker neben dem Handelsfrontend, Trading-App, Kunden-Service auch Teile des sog. „Middleware“ selber umsetzen. Dazu gehören u.a. die Order-Vorbereitung, die Abrechnung und weitere der Transaktionsabwicklung vorgelagerten technischen Ausführungsschritte.

Smartbroker hat von Beginn an im Vergleich zu anderen Neo-Brokern eine andere strategische Positionierung gewählt. Diese setzt auf ein umfangreiches Produktangebot (Fremdwährungskonten, Wertpapierkredit) mit vielen Handelsplätzen und sämtlichen Wertpapierarten (z.B. auch Fonds und Anleihen), während die Neo-Mitbewerber nur ein abgespecktes Trading mit 1-2 Handelsplätzen anbieten.

Diese Positionierung soll mit „Smartbroker 2.0“ auch weiterhin aufrechterhalten werden. D.h. es sollen auch weiterhin sämtliche in Deutschland verfügbaren Handelsplätze angeboten (zzgl. ausländischen Handelsplätzen), es sollen alle Wertpapiergattungen handelbar bleiben (Aktien, ETF, Fonds, Anleihen, Derivate) und auch die günstige Flatpreisstruktur (ab 0,00€ gettex / 4,00€ andere Handelsplätze) soll erhalten bleiben. Weiterhin sollen perspektivisch nicht nur Einzel-Depot wie bisher, sondern auch Gemeinschafts-, Junior- und sogar Firmendepots eröffnet werden können.

Mit dieser Strategie steht Smartbroker eher im Wettbewerb zu anderen Vollsortimentern wie comdirect, Consorsbank, onvista bank, Flatex und weniger zu Neo-Brokern wie Trade Republic.

Das Management hält an den ursprünglich formulierten Zeitplänen fest und will Mitte 2023 mit dem Smartbroker 2.0 an den Start gehen. Jedoch wird es nicht alle Funktionen gleich zu Beginn geben, sondern einige Features werden sukzessive bis Ende 2023 ausgerollt.

Bestandskunden müssen migrieren

Für Bestandskunden des Smartbrokers heißt das zweierlei. Zum einen wird das Trading mit dem Smartbroker sich verbessern, einfach schon deshalb, weil es eine App geben wird und ein zeitgemäßes Webtrading. Auf der anderen Seite werden Bestandskunden zur Depotführung bei der Baader Bank migriert werden müssen, was sicher mit einigen „Umstellungsschmerzen“ einhergehen wird.

Für den Smartboker hat nun die strategische Suche nach der besten Lösung ein Ende gefunden, auch wenn diese mit einer Abschreibung von ca. 5 Mio. € einhergeht. Diese Summe wurde bereits darauf verwendet, die zu ambitionierte „Wir machen alles alleine“-Strategie umzusetzen.

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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