benk und Aktionärsbank – alle Informationen zu den beiden Neugründungen

Wer hätte das gedacht? Der deutsche Markt für Online-Brokerage ist tatsächlich in Bewegung gekommen – und zwar heftig! Direkt zwei neue Anbieter sind Ende Januar mit ihren neuen Angeboten gestartet. Wir stellen die neuen Anbieter und ihre Angebote nachfolgend vor.

benk

benk (Slogan – „Bank mal anders“) bietet Pauschal-Pakete für Trader an. Das ist neu im deutschen Onlinebrokerage-Markt und funktioniert so: Kunden wählen z.B. das Inland-Orderpaket zu 24,99 € pro Monat. Enthalten in dem monatlichen Paket sind 1.000 Trades im außerbörslichen Direkthandel (je 250 bei Commerzbank, BNP Paribas, Citigroup, Deutsche Bank) und alternativ die folgende Anzahl an Trades an diesen Börsenplätzen:

Xetra = 15 Trades
Stuttgart = 15 Trades
Frankfurt = 15 Trades
Tradegate = 100 Trades

Alternativ meint, dass sich der Kunde im börslichen Bereich für EINEN Börsenplatz entscheiden muss. Trades außerhalb des Paketes (also an einem der nicht eingeloggten Börsenplätze kosten 6,49 € zzgl. Fremdkosten).

Attraktiv für Vieltrader ist die Kombination aus außerbörslichem Derivate-Handel und Tradegate.

Zu beachten sind die folgenden Punkte:

  • Komplett gebührenfrei ist der Handel mit den vier außerbörslichen Handelspartnern nur bei mindestens 1.500 Stücken pro Order. Trades mitr weniger Stücken werden mit 1 € pro Trade abgerechnet.
  • bei den außerbörslichen Handelspartnern könenn ausschließlich strukturierte Produkte (also Zertifikate und OS) als Nofee gehandelt werden. Aktien am Handelsplatz Commerzbank sind also von NoFee ausgeschlossen!
  • Bei Tradegate gibt es eine Fremdkostenpauschale in Höhe von 1 € pro Trade

Darüber hinasus bietet benk noch drei weitere Pakete an, auf die ich aber nur kurz eingehen möchte

2. Auslandspaket zu 45,99 € / Monat

USA = 20 Trades
Canada = 10 Trades
Euronext = 5 Trades

Kunden dieses Paktes müssen sich für EINEN bevorzugten ausländischen Handelsplatz entscheiden und können dann die oben angeführte Anzahl an Trades pro Monat an diesem Handelsplatz durchführen. Allerdings kommt noch eine Fremdkostenpauschale von 6,50 € pro Trade (10,00 € bei Euronext) hinzu, was aus unserer Sicht dieses Auslandspaket relativ uninteressant macht (bei z.B. OnVista kostet USA nur 12,50 € pro Trade inklusive Fremdkosten und ohne monatliche Verpflichtung).

3. Fondspaket für 4,95 € pro Monat

5 x Fonds über die Kapitalanlagegesellschaft handeln mit 0% Ausgabeaufschlag. Jedoch zzgl. 9€ Fremdkostenpauschale pro Order. Bei voller Ausnutzung ergeben sich also

5x 9€ = 45€
+ 4,95 €
= 49,95 €

also 9,99 € pro Fondsorder.

Benk ist eine Marke der biw Bank und XCOM Finanz AG. XCOM hatte Ende letzten Jahres ViTrade von Flatex übernommen. benk ist nun als Schwester von ViTrade in den Markt gestartet und erweitert die Zielgruppe der Brokerage-Kunden von ViTrade nach unten. Gleichzeitig nimmt man die Kunden von Flatex ins Visier.

Ein Nachteil bei den monatlichen Paketpreisen darf aber nicht unerwähnt bleiben, denn diese sind immer nur für den Zeitraum von einem Jahr abschließbar.

Die Aktionärsbank

Wer die zweite Neugründung verstehen will, muss etwas hinter die Kulissen schauen. Auf den ersten Blick ist „Die Aktionärsbank“ ein neuer Online-Broker aus dem Hause von Bernd Förtsch (Der Aktionär, Deutsches Anlegerfernsehen, Flatex) mit etwas sperrigen Namen. Wer allerdings genauer hinschaut, der sieht interessante Details.

Der andere Onlinebroker aus dem Hause Förtsch, die Flatex AG, ist an den Abwickler „biw Bank“ gebunden und auch damit groß geworden. Diese Partnerschaft zwischen biw Bank und Flatex ist seit 2006 sehr erfolgreich, doch nun nach vielen Jahren der Zusammenarbeit streben beide Unternehmen nach Selbständigkeit. Die biw Bank hat gerade ViTrade übernommen und mit benk eine eigene Endkundenmarke gegründet (siehe oben). Die Aktionärsbank ist mit einer eigenen Banklinzenz ausgestattet und setzt bei der Abwicklung auf HSBC Trinkaus aus Düsseldorf.

Vor diesem Interessengemenge ist auch zu verstehen, dass sich die Konditionen der neuen Aktionärsbank nicht von den Flatex-Konditionen unterscheiden. Wer also auf noch günstigere Konditionen durch mehr Wettbewerb gehofft hatte, wird an der Stelle enttäuscht. Ein Preiskampf zwischen Flatex und der Aktionärsbank ist nicht gewollt, daher die identischen Preise. Allerdings bietet die Aktionärsbank eine komplett neue innovative Orderoberfläche, die sich weit von dem bisher bei Flatex gewohnten abhebt. Das ist der Trumpf der Aktionärsbank.

Anfang des zweiten Quartals soll das Angebot um eine Brokerage-Fremde Leistung erweitert werden – dann wird eine eigene Kreditkarte kommen.

Weiterführende Informationen:

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Autor:Thomas

hat früher bei einem Online-Broker gearbeitet. Berichtet hier über Neukundenaktionen, Vor- und Nachteile bestimmter Broker, Konditionsmodelle und Trading-SetUps.mein Depotvergleich der Top-Broker

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2 Kommentar zu “benk und Aktionärsbank – alle Informationen zu den beiden Neugründungen”

  1. Michael
    10. Februar 2014 at 04:39 #

    Die zusätzliche Pauschale bei Tradegate beträgt 1€ nur bei Wertpapieren, die girosammelverwahrt sind. Ansonsten beträgt sie 2€ (bei Wertpapierrechnung = alle Auslandsaktien)

  2. Thomas
    10. Februar 2014 at 09:09 #

    Hallo Michael, richtig. Danke für den Hinweis!

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